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Innroute

Bis das Buch dazu erscheint, nachfolgend allgemeine Informationen über die

Flößerei auf dem Inn

Der Inn entspringt im Ober-Engadin (Schweiz), durchfließt Tirol und mündet in Passau in die Donau. Seit jeher wurde der Fluß hauptsächlich von Schiffen befahren, doch wurden auch Flößerei und Holztrift auf ihm betrieben. Die älteste Nachricht über die Inn-Flößerei stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts.

Oberhalb der Stadt Innsbruck diente die Floßfahrt wie auch die Trift in erster Linie der Brenn- und Nutzholzversorgung der Bevölkerung, aber auch Lebensmittel wie Rüben, Kraut und Obst und andere Güter wie Faßdauben, Heu und Erz wurden transportiert. Ab 1822 baute man Oberinntaler Flöße aus etwa 17 mit Wieden und hölzernen Nägeln verbundenen Stämmen zusammen. Ihre Länge betrug 14, die Breite meist drei Klafter. Mötz war der Sammelplatz für Lärchenhölzer, Telfs der für Fichten- und Buchenstämme.

Eine ganze Reihe von Flößerorten - unter ihnen Pettnau, Dirschenbach, Eigenhofen, Zirl, Innsbruck und Hall - erlangten größere Bedeutung als Holzumschlagplätze. In der Haller Schiffsordnung des Jahres 1553 wurden die Flößer mit folgender Bestimmung dazu angehalten, je einen Kreuzer in die Bruderschaftsbüchse zu werfen: "Was flöß seind, wein von hie weg fürn, so von yedem floß, da zway vass wein oder mehr auflign . . ." Regeren Floßbetrieb als auf dem oberen Inn gab es vor allem im 17. Jahrhundert auf bayrischem Gebiet. Diese Innflöße bestanden gewöhnlich aus Baumstämmen mit drei bis vier "Gstöß" (Floßtafeln). Ein Ladenfloß (Bretterfloß) wurde als "Kahr" oder "Kar" bezeichnet. Jedes Gstöß wurde mit Rafen "z'sammg'macht" und erhielt zuletzt eine Scheiter- oder Schnittholzladung. Die Gesamtlänge konnte bis zu 60 Meter betragen, die Breite der Flöße etwa zehn Meter. Vorne und hinten waren je sieben Ruder angebracht. Der Floßführer in der Mitte der Floßtafeln überwachte die Fahrt, während der "Steirer" seinen Platz hinten hatte. Noch im 19. Jahrhundert verflößte man kleinere Holzlieferungen aus Tirol an ein Sägewerk nach Rosenheim. Nach 1938 erlosch die Flößerei auf dem Inn.

Rege Floß- und Trifttätigkeit herrschte ebenfalls auf den Nebenflüssen des Inn.

Im Hinblick auf die neu erbaute Saline in Rosenheim wurde auch das Flussbett der Mangfall, und ihre Zuflüsse Leitzach und Schlierach sowie Saalach und Traun sowie für Flößerei und Trift vorbereitet. Die Miesbacher konnten am 15. April 1799 das erste Floß auf der Schlierach begrüßen. Doch wurde die Flößerei hier bald von der Trift abgelöst.

Sie lieferten Brennholz für die Befeuerung der Sudpfannen sowie mit Werk- und Bauholz beliefert werden. Unter großem Aufwand wurden Triftstrecken mit Holzrutschen, Klausen zum Sammeln des Schwemmwassers und Auffangrechen zum Sammeln des getrifteten Scheitholzes errichtet. Zur Abkürzung der 56 km langen Triftstrecke für die Saline Rosenheim baute man entlang der unteren Mangfall sogar einen Triftkanal (1813-21). Auf diesem Weg gelangten jährlich bis zu 45.000 Ster Holz zur Saline.

Auch auf der Salzach und ihren Nebenflüssen, der Rauriser Ache und der Lammer, reichte die Flößerei bis ins 13.Jahrhundert zurück. Die berüchtigten Strudel der Salzachöfen haben viele Menschenopfer gefordert. Eine Begebenheit reicht bis ins Jahr 1766 zurück. Als Lukas Baumüller, ein erfahrener Floßmeister, sein Floß auf der Salzach zu nah an den gefährlichen Sog der Wassermassen herantreiben ließ, wurden er und seine Begleiter von der Gewalt eines Wirbels mit in die Tiefe gerissen. Von den unglücklichen Flößern fand man nie wieder eine Spur.

Quelle: Bajorat/Sazenhofen, Handwerksfibel Flößerei und Trift

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