Flößerdokumente im Stadtarchiv Wolfratshausen 2018
Flößerdokumente fürs Stadtarchiv Wolfratshausen
Vier Bücher drei gebundene und eine Kladde mit einzelnen Papieren - erhielt das Stadtarchiv aus den Händen von unserer Vorsitzenden Gabriele Rüth.
Da strahlte Stadtarchivar Simon Kalleder übers ganze Gesicht, als er die vier kostenbaren Bücher drei gebundene und eine Kladde mit einzelnen Papieren - aus den Händen von unserer Vorsitzenden Gabriele Rüth überreicht bekam. Gabriele Rüth hatte die Dokumente von Vereinsmitglied Otto-Ernst Holthaus erhalten. Er hatte sie von den Erben alter Flößerfamilien zur Ausschmückung der damaligen Flößerstube seines Wolfratshauser Isarkaufhauses erhalten und sie waren seitdem in seinem Besitz.
Die Vorstandschaft wiederum hatte entschieden, wie Gabriele Rüth erzählte, die alten Flößerunterlagen dem Stadtarchiv weiterzugeben, denn sie könnten dort "vom Fachmann Kalleder gelesen und begutachtet sowie unter besten Bedingungen aufbewahrt werden". Denn geschrieben sind die Papiere auf Büttenpapier in der kunstvollen Kurrentschrift, die vor der Sütterlinschrift geschrieben wurde. Kalleder bestätigte, dass er in seiner Tätigkeit im Bayerischen Hauptstaatsarchiv gelernt habe, auch diese uralte Schrift zu lesen.
Bei den Dokumenten handelt sich um Rechnungsprotokolle der Flößerzunft und Protokollbücher des damaligen Flößervereins von 1808 bis 1819 und 1829 bis 1819, außerdem um einzelne Dokumente, darunter eines aus dem Jahr 1640, also aus der Zeit des 30-jährigen Krieges (1618-1648), in einer Abschrift von 1750. Er werde viele historische Informationen aus den Dokumenten erhalten, war sich der Stadtarchivar sicher. "Dieses Material schließt einige Lücken, es ist für uns sehr wertvoll", freute sich der diplomierte Historiker, denn es sei nicht alles zur Flößerei lückenlos im Stadtarchiv vorhanden.