Internationale Flößereivereinigung feiert 30. Jahrestag in Prag 2021

3. + 4. September 2021

Internationale Flößereivereinigung feiert 30. Jahrestag in der „Goldenen Stadt Prag“

Auch wir feierten fleißig mit

Rund 50 Teilnehmer aus Tschechien, Deutschland, Italien, Spanien, Österreich, Finnland, Frankreich und Polen trafen sich in der „Golden Stadt“ Prag am vergangenen Wochenende, um das 30. Jubiläum der Internationalen Flößereivereinigung (IATR) würdig zu feiern. Für Wolfratshausen nahmen als Mitglieder teil: Kulturreferent Alfred Fraas für die „Internationale Flößerstadt“ Wolfratshausen (und unser VIP-Mitglied) sowie unsere Gabriele Rüth, Hermann Paetzmann und Sabrina und Jörg Schwenger mit Töchtern. Wir bedankten uns herzlich für die Einladung und überreichten im herrlich restaurierten, historischen Saal des Prager Restaurants Potrefená husa Gastgeschenke. Alfred Fraas lud im Namen der Stadt alle Mitglieder herzlich ein, zum Internationalen Flößertag 2023 nach Wolfratshausen zu kommen.

Übergabe unserer Gastgeschenke an Dr. Frank Thiel (unter anderem unser Flößerbier in einer „Männerhandtasche“).

Die Jubiläumsfeier im herrlich restaurierten, historischen Saal des Prager Restaurants Potrefená husa.

Unser Gastgeschenk an Gastgeber Jaroslav Camplik (ebenfalls 6 Flaschen Flößerbier in der „Männerhandtasche“).

Bestens vorbereitet und organisiert wurde die zweitägige Veranstaltung durch den ersten IATR-Vizepräsidenten Jaroslav Camplik als Vorsitzender des Floßverein-Dachverbandes „Vltavan Čechy“ und den tschechischen Flößerfreunden. Darunter war auch der Prager Flößerverein „Vltavan y Praze“, der gleichzeitig sein 150-jähriges Bestehen beging. Ihnen sagte der heuer gewählte IATR-Präsident Dr. Frank Thiel vom Förderverein Elsterfloßgraben beim Festnachmittag ganz herzlichen Dank.

Die IATR-Vorstandschaft

Die IATR-Vorstandschaft

Im offiziellen Teil sprachen Grußworte hochrangige tschechische Persönlichkeiten aus der Politik sowie Kardinal Dominik Duka und IATR-Ehrenpräsident Angel Portet. Einen Rückblick zur wechselvollen Geschichte des Vereins gab IATR-Schatzmeister Johann Kuhn von den kärntnerischen Drautaler Flößern. So war zu erfahren (und in einer Broschüre nachzulesen), dass die offizielle Gründung 1991 im Drautal stattfand. Erster Präsident war Umberto Olivier (1993-1997) aus dem italienischen Codissago am Piave-Fluss.

In seinem Ausblick auf künftige Aktivitäten nannte Präsident Thiel die nächsten internationalen Flößertage, so in Sarajevo (2022) in Bosnien-Herzegowina, Wolfratshausen (2023), im finnischen Lieksa (2024) und im spanischen Laspuna (2025). Ferner wird verstärkt Kontakt zu weiteren Ländern aufgenommen, in denen Flößerei heute noch aktiv betrieben wird, um Mitglied in der IATR zu werden. Als gelungenes Beispiel nannte er die kanadische „Colombo 1806 Association“. Auch sollen mehr Frauen, wie jetzt schon die Wolfratshauser Flößerstraße mit ihrer Vorsitzenden Gabriele Rüth und der Finowfurter Flößerverein mit Vorsitzender Ramona Berger sowie die jüngere Generation aktiver eingebunden werden. Geplant ist auch ein Lexikon, in dem flößerische Ausdrücke aus den jeweiligen Landessprachen übersetzt werden.

IATR-Präsident Dr. Frank Thiel bei seinem Bericht

Frank Thiel informierte ferner über die aktuellen Entwicklungen zur UNESCO-Nominierung als „Immaterielles Kulturerbe der Menschheit“. Demnach hat die UNESCO-Kommission im Juli mitgeteilt, dass die multinationale Nominierung „Flößerei", die von Österreich, Tschechien, Deutschland, Lettland, Polen und Spanien am 29. März 2021 eingereicht wurde, für eine mögliche Eintragung im Jahr 2022 in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit in Betracht gezogen wird. „Das ist eine sehr gute Nachricht und wir werden alles für ein erfolgreiches Ergebnis tun“, betonte der Präsident.

Erhältlich war bei dem Treffen das informative, reich bebilderte Buch der IATR „European Path of Wood an Water“ (zu Deutsch „Europäischer Wald- und Wasserweg“), in dem sich auf 168 Seiten die aktuellen Mitgliedervereine aus Deutschland, Österreich, Slowenien, Spanien, Finnland, Frankreich, Italien, Lettland, Polen, Rumänien, Russland und Tschechien darstellen (ISBN 978-84-09-22851-5). Auch eine repräsentative Gedenkmünze konnte erstanden werden.

Am Samstag fand eine Besichtigung der Prager Burg, des Veitsdoms und ein Ausflug nach Třebenice mit einer Dampfschifffahrt auf der Moldau statt. Anschließend wurde ein restauriertes Nepomuk-Denkmal eingeweiht und der Ort Slapy durch zweiten IATR-Vizepräsidenten Bernd Kramer von den Muldenberger Flößern zum „Internationalen Flößerdorf“ ernannt. Hocherfreut darüber war Slapys Bürgermeister Frantisek Neuzil.

   
 

Unsere Gruppe vor der Prager Burg und dem Veitsdom im Hintergrund

 

Oben: Nepomuk-Grabmal im Veitsdom, Nepomuk-Denkmal auf der Karlsbrücke, restauriertes Nepomuk-Denkmal. Unten: Ernennung Slapys als Internationales Flößerdorf und die Feier dazu.

Besonders freuten sich alle, dass die gegenwärtigen Corona-Bedingungen die Durchführung der Veranstaltung gestatteten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.