Teilnahme am Internationalen Flößertag in Sarajevo 16.-19. Juni 2022

Abendstimmung Innenstadt von Sarajevo.

Ein großartiges Erlebnis war für unsere Mitglieder, Gabriele Rüth, Hermann Paetzmann und Alfred Fraas der Internationale Flößertag der Internationalen Flößereivereinigung (IATR) in Sarajevo in Bosnien-Herzegowina. Eingeladen hatte dazu der neue IATR-Präsident Dr. Frank Thiel, der diese Aufgabe hervorragend meisterte. Gastgeber war Fikret Pendek, Präsident des Flößervereins Drina i Tara. Er bot den rund 100 Teilnehmer aus 14 Flößervereinen - aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowenien, Spanien, Frankreich und Rumänien - ein abwechslungsreiches Programm.

Wolfratshausens 2. Bürgermeister Günther Eibl nahm teil als Vertreter der Stadt Wolfratshausen, die ja als Internationale Flößerstadt am 18. bis 21. Mai 2023 den nächsten Internationalen Flößertag ausrichtet. Günther Eibl lud alle auf der IATR-Generalversammlung am Samstag im Rahmen seiner Präsentation des Wolfratshauser Programms herzlich ein.

Geschenkübergabe für den Gastgeber Fikret Pendek (links) durch Günther Eibl und Gabriele Rüth.

Höhepunkt des Sarajevo-Programms war eine Floßfahrt auf der Drina. Sie gilt als einer der schönsten Flüsse auf dem Balkan und bildet auf einem großen Teil ihres Verlaufs die Grenze zwischen Bosnien und Herzegowina und Serbien. Dabei passierten Fikret Pendeks traditionell gebaute Holzflöße die wilden Stromschnellen in nahezu unberührter Landschaft. Pendek, in fünfter Generation Flößer und sehr erfahren in seinem Handwerk, betreibt sanften Tourismus im Durmitor-Nationalpark in Montenegro mit Floßfahrten durch die 1.300 Meter tiefe Schlucht der Tara, einem Quellfluss der Drina.

Floßfahrt auf der Drina.

Ferner im Programm waren Stadtführungen. Wechselvoll ist die Geschichte der Stadt: Einmal durch das Attentat auf den österreichischen Erzherzog Ferdinand im Jahr 1914 oder die Olympischen Winterspiele 1984 und leider durch die immer noch sichtbaren Einschüsse an den fast allen Häusern aus dem Bosnienkrieg von 1992 bis 1996. Sarajevo ist heute eine tolerante Stadt, sie ist geprägt durch gelebte Mitmenschlichkeit und Religionsfreiheit - Christen, Muslime und Juden leben hier friedlich zusammen.

Der orientalische Bazar in Sarajevo.

Am letzten Tag gab’s zufällig noch ein schönes Erlebnis für uns Wolfratshauser: Nach dem Gottesdienst trat eine Nonne aus der Kirche, sie fragte uns zunächst auf Englisch, wer Gruppe sei, die sich da für ein Foto formiert hatte. Als sie alles erfuhr - also auch von unserem Verein - erzählte Schwester Editha, die in einem Kloster in Sarajevo lebt, in gutem Deutsch, dass sie vor Jahren einige Zeit in der Geretsrieder Stadtkirche Heilige Familie gewesen sei, auch die Flößerstadt gut kenne. Und dass sie damals zu einer Floßfahrt nach München eingeladen worden war, sich dazu aber nicht getraut hatte. So klein ist die Welt…

„Der Geist des friedlichen Zusammenwirkens bestimmte dieses internationale Treffen“, resümierte Dr. Thiel. „Eine ganz besondere Atmosphäre lag über dem Treffen in der heutigen Zeit.“

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