Wege des Holzes - Tagung in Scharnitz 2017

20. und 21. Oktober 2017

"Natur kennt keine politischen Grenzen"

Erste Ergebnisse zum INTERREG-Projekt "Wege des Holzes".

Die grenzübergreifende Geschichte der Holznutzung gemeinsam mit der natürlichen Vielfalt der Bergwälder möchte das seit Oktober 2016 bestehende Projekt "Wege des Holzes". Und wir waren dabei: bei der Start-Veranstaltung mit unserer Vorsitzenden Gabriele Rüth. Die Fachtagung fand zwei Tage im Oktober im Leutaschtal nahe dem tirolerischen Scharnitz/Isar statt. Rund 30 Teilnehmer aus bayerischen und österreichischen Organisationen und Vereinen nahmen daran teil. Weitere Tagungen sind geplant, mit dem Ziel, zunächst inhaltlich die Gemeinsamkeiten der Region(en) herauszuarbeiten, um dann gemeinsame Strategien zu entwickeln.

  • Teilnehmer
  • Projektvorstellung durch Franz Straubinger.

Begrüßt wurden wir die durch die Projektträger, neben Franz Straubinger tätig beim Verein Naturpark Karwendel im tirolerischen Hall, Hans-Dieter Schuster vom Bayerischen Umwelt- und Verbraucherschutzministerium und Hermann Sonntag, Geschäftsführer vom Naturpark Karwendel, sowie der Moderatorin Brigitte Hainzer, einer Innsbrucker Kommunikations-, Werbungs- und Tourismusberaterin. "Natur kennt keine politische Grenzen", so Straubinger über die gute Zusammenarbeit zwischen Tirolern (Gemeinde Scharnitz/Landesregierung) und Bayern (Umweltministerium/Wasmeier-Museum).

Im Rahmen der Tagung stellte Dr. Josef Kirmeier vom Museumspädagogischen Zentrum (MPZ), neueste Forschungsergebnisse zur Geschichte der Holznutzung vor, die er in Zusammenarbeit mit Markus Wagner vom Institut für Bayerische Geschichte der LMU/München recherchiert hatte. Präsentiert wurde ferner eine Analyse der Standort-, Themen- und Wettbewerbspotenziale durch Dr. Simon Gspan von der Edinger Tourismusberatung, die eigens für die beiden neuen Holzer-Museen, aber auch für thematisch verwandte Einrichtungen erstellt wurde.

In einem "World Café" wurden inhaltliche Schwerpunkte für ein Netzwerk "Wege des Holzes" erarbeitet. Künftig soll jetzt das Wissen um die lokalen Besonderheiten der Geschichte aufgegriffen und eine Grundlage für die Ausstellungen erarbeitet werden. Hierfür wird eine offene Wissensdatenbank geschaffen, die als KarwendelWIKI Hinweise und Wissenswertes versammelt.

Über das Projekt "Wege des Holzes"

Das auf drei Jahre angesetzte Projekt wird durch das grenzüberschreitende Förderprogramm der EU INTERREG Österreich-Bayern 2014-2020 aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert. Der Naturpark Karwendel ist hauptverantwortlicher "Lead"-Partner in diesem Projekt und stellt zusammen mit der Gemeinde Scharnitz die Tiroler Partner. Die Olympiaregion kommt für den Teil der Tiroler Seite auf. Auf bayerischer Seite gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie dem Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee.

Projektziel ist eine qualitative Stärkung bereits bestehender Einrichtungen, die sich mit der Nutzungskette Holz auseinandersetzen. Im konkreten sollen Geschichten, Bilder, Filme rund um die Holznutzung gesammelt werden, um diese künftig gemeinsam zu nutzen, unter anderem für Ausstellungen, Vorträge und Führungen. Auch Ziel des Projekts ist die Erarbeitung eines thematischen Netzwerks für sanften, naturnahen Tourismus.

Sichtbares Zeichen des Projekts ist jetzt schon das derzeitige Entstehen von zwei Holzer-Museen aus historischen Waldarbeiter-Hütten: die eine auf dem Gelände des Wasmeier Museums am Schliersee, die andere im tirolerischen Grenzort Scharnitz.

In Scharnitz entsteht an der "Länd" in unmittelbarer Nähe, ein modernes Informationszentrum des Scharnitzer Museums, entworfen von dem Tiroler Architekten Benedikt Gratl und ein großer Spielplatz. Thematisch soll das Leben der Holzer, Holznutzung eint und jetzt sowie die Erhaltung der Biodiversität im Alpenraum unter besonderer Berücksichtigung von Natura 2000 im Zentrum der Vermittlung stehen.

Im Anschluss an die in Scharnitz und am Schliersee aufgebauten Museen zu Holznutzung und natürlicher Vielfalt sollen dann bestehende Institutionen vernetzt werden und das Thema grenzüberschreitend vertieft werden.

Die Isar bei Scharnitz.

Die Isar bei Scharnitz.

Denn den Wegen des Holzes folgend soll mit bestehenden Institutionen flussabwärts das Thema gemeinsam fortgesponnen werden. Sei es der Weg des Holzes als Floß auf der Isar oder als Stützpfeiler ("Stempel") im Salzbergbau der Saline Hall.

Mehr zum Projekt unter www.karwendel.org/wege-des-holzes/

Skulptur eines Holzarbeiters vor einem Scharnitzer Sägewerk.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.